Was mich an der High-Key-Fotografie schon immer fasziniert hat, ist ihre besondere Stimmung. Statt auf harte Kontraste und tiefe Schatten zu setzen, entsteht ein heller, klarer Look, der eine gewisse Ruhe und Leichtigkeit ausstrahlt. Alles wirkt offen und freundlich.

Doch mit der Zeit habe ich begonnen, diesen Stil auf meine eigene Weise zu interpretieren – als eine Hybridform. Der strahlend weisse Hintergrund bleibt, ganz typisch für High Key. Aber das eigentliche Motiv – ob Mensch, Objekt oder einfach ein Detail – bleibt normal belichtet, kontrastreich und greifbar. Es verliert nichts von seiner Tiefe, sondern gewinnt durch die helle Umgebung sogar an Präsenz.

Mich reizt genau dieser Gegensatz: das Zusammenspiel von Lichtfülle und Klarheit. Der weisse Raum wird zur Bühne, auf der das Motiv steht oder schwebt – hell, aber nie flach. Die so entstandene Balance passt für mich perfekt zwischen klassischer Studioästhetik und moderner Reduktion.

High-Key-Bilder setze ich gerne sowohl bei Produktaufnahmen als auch bei Porträts, Gruppenfotos oder Familyshootings ein. Nachfolgend siehst du vier High-Key-Beispiele aus der Praxis.

Wie entsteht der High-Key-Look in meinem Fotostudio?

Meist arbeite ich mit drei Lichtquellen, wie im Bild dargestellt:

Das Hauptlicht (Nr. 1 im Bild):
Eine grosse Softbox vor dem Model sorgt für sanftes, gleichmässiges Licht auf Gesicht und Haut.

Das Aufhelllicht (Nr. 2 im Bild):
Auf der gegenüberliegenden Seite kommt ein zweites Licht oder manchmal ein Reflektor zum Einsatz, um die Schatten aufzuhellen.

Hintergrundlicht (Nr. 3 im Bild):
Zwei Studioblitze leuchten die weisse Wand hinter dem Model gleichmässig aus. Erst dadurch entsteht der typische helle Hintergrund ohne störende Schatten – der High-Key-Look ist perfekt.

In den nachfolgenden vier Beispielforots siehst du mich mit dem entsprechend gezeigten Studioaufbau und die jeweilige Wirkung, wenn ein Licht nach dem anderen dazugeschaltet wird.

Nr. 1:
Porträt vor weissem Hintergrund – ganz ohne Studioblitze, nur mit vorhandenem Umgebungslicht. Die Kamera steht auf einem Stativ und wird per Fernauslöser ausgelöst. Das Model bin in diesem Fall ich selbst. Dieses Licht wirkt flach, und der Hintergrund ist ebenso monoton wie das leicht unterbelichtete Gesicht. Erst mit dem gezielten Einsatz der Studiobeleuchtung beginnt sich das Bild Schritt für Schritt zu verändern.

Nr. 2:
Jetzt ist nur das Hauptlicht eingeschaltet. Die Bildwirkung verändert sich sofort – das Gesicht wirkt plastischer, zeigt aber deutliche, harte Schatten.

Nr. 3:
Zusätzlich zum Hauptlicht kommt nun das Aufhelllicht dazu. Dadurch verschwinden die starken Schatten auf der linken Gesichtshälfte, und das Licht wird insgesamt
weicher und harmonischer.

Nr. 4:
Erst mit dem Einschalten der Hintergrundlichter entsteht der typische High-Key-Look: der Hintergrund wird richtig weiss und reflektiert zusätzlich Licht auf das Motiv.
Das Ergebnis ist ein strahlend helles, aber dennoch klar konturiertes Porträt – freundlich, lebendig und mit Charakter.

Das Ziel ist also kein flaches Licht, sondern eine helle, freundliche Stimmung mit Tiefe und Persönlichkeit.

Wenn dir dieser Stil gefällt, du Fragen dazu hast oder ein eigenes High-Key-Shooting bei mir buchen möchtest, freue ich mich über deine Nachricht oder deinen Besuch
in meinem Fotostudio in Lenzburg.